In der Regel sind die zehn bis zwanzig Teilnehmenden über 50 Jahre alt. Viele stammen aus der Ukraine und müssen sich nun im fortgeschrittenen Alter an ein Leben in einem fremden Land gewöhnen. Ältere Geflüchtete sind die vulnerable Zielgruppe von GLEICH teilhaben in Halle (Saale). Viele von ihnen haben (sprachliche) Kommunikationsprobleme oder befinden sich zusätzlich in gesundheitlichen Problemlagen. Fehlender sozialer Anschluss kann darüber hinaus depressive Symptomatiken erzeugen oder verstärken.
Das Besondere am Kommunikations-Café ist der Ansatz, von herkömmlichen Lehrmethoden abzuweichen und sich stattdessen in einem sozialen Rahmen auf die Vermittlung alltagsrelevanter Sprachkenntnisse zu konzentrieren. Der Fokus liegt hierbei auf der Förderung der Kommunikation: Anstelle von abstrakten Grammatik- oder Lesekursen erlernen die Teilnehmenden praktische Fähigkeiten, die sie in ihrem täglichen Leben in Deutschland direkt anwenden können. Diese Erfahrung kann zusätzlich zu Sprachkursen das Sprachniveau sehr schnell verbessern.
So werden nützliche Sätze und Redewendungen für typische Alltagssituationen wie Einkäufe oder Arztbesuche vermittelt. Diese werden unmittelbar in Übungen umgesetzt, in denen die Teilnehmenden aktiv miteinander interagieren und Fragen stellen.
Das Kommunikations-Café hilft also dabei, älteren Geflüchteten die deutsche Sprache näherzubringen und gleichzeitig soziale Kontakte zu fördern. So haben einige von ihnen im Rahmen des Kurses neue Bekanntschaften geschlossen und unternehmen mittlerweile auch außerhalb des Kurses gemeinsame Aktivitäten. Mittlerweile geht das Café übrigens mit dem erfolgreichen Format in die zweite Runde und findet wie zu Beginn wieder regelmäßig statt.