GLEICH teilhaben

Flucht und Ankommen sind oft ein langer Weg. Nicht selten kommen Geflüchtete in schwierige Lagen und sind dann sozial besonders verletzlich. GLEICH teilhaben bietet ihnen lokale Unterstützung und Begleitung: Im Jahr 2024 an 12 Orten bundesweit und durch fachliche Netzwerke.

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Ein Projekt vom:

Gefördert durch:

Das sind wir:
Obere Reihe von links nach rechts: Paulo Cesar dos Santos Conceição (Referent für Flucht und Asyl, München), Ali Ayan Osman (ehrenamtliche Aktive, Freiburg), Majeed Ali Mohammed (ehrenamtliche Aktive, Freiburg), Dr. Andres Otalvaro (Netzwerkbegleiter),  Dr. Jenny Warnecke (Netzwerkbegleiterin), Anna Hrysiuk (Koordinatorin, Schwerin), Laura Lachmann (Koordinatorin, Berlin), Mostafa Masri (Koordinator, Hoyerswerda),

Untere Reihe von links nach rechts: Yulia Rasheva (Koordinatorin, Göttingen), Eva Laufer (Koordinatorin, Reutlingen), Alexandra Dillmann (Koordinatorin, Düsseldorf) , Victoria Mazuze (Koordinatorin, Dresden), Honey Deihimi (Leiterin des Referats Gesellschaftliche Integration, Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration), Dr. Elizabeth Beloe (Vorstandsvorsitzende Bundesverband NeMO e.V.), Luna Mokris (Koordinatorin, Hannover), Elaine Yousef (Koordinatorin, Dortmund), Luis Mazuze (Koordinator, Dresden), Laila Serghini (Koordinatorin München), Pranke Burkhard (ehrenamtliche Aktive Potsdam), Anna Kozyakova (ehrenamtliche Koordinatorin Göttingen), Lamine Conte (Koordinator, Saarbrücken)

Im Mittelpunkt „vor Ort“ stehen 2024
in Dortmund geflüchtete Frauen in schwierigen Lebenslagen
in Dresden besondere Aufmerksamkeit für vulnerable Personen und Gruppen in der Flüchtlingssozialarbeit im Stadtbezirk
in Düsseldorf Geflüchtete aus der Ukraine mit besonderem Schutz- und Unterstützungsbedarf
in Halle an der Saale geflüchtete ältere Menschen, die pflegebedürftig sind oder absehbar werden
in Hannover geflüchtete Frauen (bzw. FLINTA*) mit Gewalt- und Unterdrückungserfahrung mit ihren Kindern und Jugendlichen
in Hoyerswerda Personen, die Chancen-Aufenthalt nutzen wollen, um eine neue Lebensperspektive zu entwickeln
in Mönchengladbach lokal-soziale Integration älterer Geflüchteter
in München Drittstaatenangehörige aus der Ukraine und Fokus Geflüchtete in der kommunalen Einwanderungsgesellschaft
in Nürnberg Geflüchtete mit afghanischem, iranischen und jesidischen Hintergrund
in Reutlingen Geflüchtete mit besonderen Bedarfen der Deutschsprachförderung
in Saarbrücken Kinder mit erheblichen Beeinträchtigungen aus Geflüchtetenfamilien
in Stralsund geflüchtete Frauen, die erheblich Diskriminierung und Rassismus ausgesetzt sind

Lokale Ansätze für mehr Teilhabe vulnerabler geflüchteter Menschen

GLEICH teilhaben steht für die Ziele:

sofortige Teilhabe von geflüchteten Menschen ab dem ersten Tag

gleichberechtigte Teilhabe aller Geflüchteten

Die Unterstützung von Geflüchteten findet in, durch und mit migrantischen Organisationen statt. Diese sind als Brückenbauer in die neue Lebenswirklichkeit unerlässlich für die lokale Geflüchtetenarbeit.

Vulnerable Gruppen von Geflüchteten…

brauchen Schutz vor und Unterstützung bei:

Diskriminierung

negativen Einflüssen

Ungleichbehandlungen

Perspektivlosigkeit

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Wir fokussieren uns im Projekt auf lokale Ansätze zum Empowerment, zur Inklusion und zur Herstellung von Chancengerechtigkeit. Damit wollen wir einen Beitrag für mehr Teilhabe vulnerabler geflüchteter Menschen leisten.

Was macht das Projekt GLEICH teilhaben aus?

GLEICH teilhaben arbeitet mit 17 migrantischen Organisationen in 10 Bundesländern zusammen, die über eine fundierte Erfahrung und Kenntnisse im Umgang mit Geflüchteten und Menschen mit Einwanderungsbiografie verfügen. Diese Organisationen können die Bedürfnisse und Herausforderungen von Geflüchteten besser verstehen und auf ihre Bedürfnisse eingehen als andere Organisationen, die keine spezifischen Kenntnisse über interkulturelle und mehrsprachliche Hintergründe haben.

GLEICH teilhaben konzentriert sich auf die besonders vulnerablen Gruppen unter den Geflüchteten, die oft aufgrund von Sprachbarrieren, mangelndem Zugang zu Ressourcen oder sozialer Isolation benachteiligt sind. Das Projekt ist darauf ausgerichtet, diesen Gruppen „am Rande der Gesellschaft” gezielte Unterstützung zu bieten und ihre Teilhabe an der Gesellschaft zu fördern.

GLEICH teilhaben fördert ein bundesweites Kompetenznetzwerk von hauptamtlichen lokalen Koordinator*innen. Diese Expert*innen koordinieren die lokale Geflüchtetenarbeit in ihren jeweiligen Städten und Regionen. Sie sichern und verbessen die Rahmenbedingungen der lokalen Geflüchtetenarbeit. Sie gewinnen, halten und fördern ehrenamtlich aktive Personen. Sie sichern und unterstützen Empowermentstrategien ehrenamtlich Aktiver. Sie betreiben „anwaltschaftliche“ Tätigkeit für die Geflüchteten auf der lokalen Ebene durch individuelle Fallarbeit, begleitete und gesicherte Verweisberatung.

GLEICH teilhaben wird im besonderen Maße von Ehrenamtlichen getragen, von denen viele selbst in der Vergangenheit geflüchtet sind. Diese Ehrenamtlichen haben gute Zugänge und eine authentische Verbindung zu den Geflüchteten und können ihnen als Vorbild und Unterstützung dienen. Sie können den Geflüchteten nicht nur praktische Hilfe und Ressourcen zur Verfügung stellen, sondern auch emotionalen Rückhalt geben und sie motivieren, an den vielfältigen Lebensrealitäten in Deutschland aktiv teilzunehmen.

GLEICH teilhaben wird von der Beauftragten der Bundesregierung Migration, Flüchtlinge und Integration finanziert. Die Förderung für das Projekt beläuft sich auf die Jahre 2023 und 2024.

Im Vergleich zu anderen (Regel-)Strukturen bietet das GLEICH teilhaben -Kompetenznetzwerk einige Vorteile. Über das Netzwerk werden Bedürfnisse und Herausforderungen von Menschen mit Flucht- und Einwanderungsgeschichte berücksichtigt. (Post-)Migrantische Organisationen haben eine enge Beziehung zu den Geflüchteten und verfügen über spezifisches Wissen und Erfahrung in der Arbeit mit dieser Zielgruppe. Zudem sind die Ehrenamtlichen bei GLEICH teilhaben oft selbst Geflüchtete und können so als authentische Vorbilder und Unterstützer dienen.

Wofür wir stehen

Wir arbeiten mit vielen migrantischen Organisationen in ganz Deutschland zusammen und können so auf die individuellen Bedürfnisse der Geflüchteten eingehen. Ich bin stolz auf das, was wir bisher erreicht haben, und motiviert, weiterzumachen. Denn ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam viel bewegen können und dazu beitragen, dass eine offene und tolerante Gesellschaft für alle entsteht.

Ümıt Koşan -Projektleiter

Geflüchtetenarbeit ist durch die erneute starke Zuwanderung in 2022 besonders komplex geworden, denn Menschen an unterschiedlichen Punkten ihrer Biografie sind zusammengekommen. Zwar haben sich viele lokale Organisationen und Netzwerke seit 2015 in der Geflüchtetenarbeit professionalisiert, aber der Zugang zu den vulnerablen Gruppen innerhalb der Communities ist schwer und bleibt meist Personen vorbehalten, die das Vertrauen der Betroffenen genießen. Und so zeigt sich gerade jetzt, dass unsere Standorte sich dieses Vertrauen erworben haben und sie dadurch elementare Brückenfunktionen zur Kommune und den lokalen Netzwerken einnehmen können und auch müssen. Denn so lässt sich sichern, dass die verletzlichsten Mitglieder der Gesellschaft mit ihren Nöten und Sorgen nicht durchs Raster fallen.

Martina Möller – Projektteam

Das Besondere an diesem Projekt ist, dass es sich auf eines der drängendsten Probleme einer vernachlässigten Gruppe von Geflüchteten konzentriert, nämlich den vulnerablen geflüchteten Menschen. Was mich besonders motiviert, ist die Unterstützung und Zusammenarbeit von Migrant*innenorganisationen in Potsdam und Umgebung, um sicherzustellen, dass die Zielgruppe erreicht wird.

Obiri Mokini, lokaler Koordinator, Cagintua e. V. (Potsdam)

Die Zusammenarbeit im bundesweiten Netzwerk hat den Migrant*innenorganisationen ein Selbstbewusstsein geschenkt, in der sie ihre Erfahrungen austauschen und von Erlebnissen berichten können, die sich in der Geflüchtetenarbeit sehr nützlich erwiesen haben. Nach all den Jahren sind die Migrant*innenorganisationen als Anlaufstellen und Brückenbauer in der Gesellschaft endlich etwas sichtbarer geworden. In einer starken Einwanderungsgesellschaft darf kein einziger Mensch zurückbleiben! Wir sind nur gemeinsam stark!

Zühre Özdemir-Hohn, lokale Koordinatorin, MOiN e. V. (Nürnberg)

Ümit Kosan